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Mitten in den katalanischen Pyrenäen liegt der
Nationalpark Aigüestortes. Der vollständige
Name ist Parc Nacional d'Aigüestortes i
Estany de Sant Maurici. Dabei steht der
See Estany de Sant Maurici stellvertretend
für den östlichen Teil des Parks und der
Name Aigüestortes meint den
von vielen, kleinen Seen durchzogenen Westteil.
Einige der großen Seen des Parks sind
durch Staudämme aufgestaut, die der Energieerzeugung
dienen. Diese starken Eingriffe in die Natur sind
jedoch nicht überall im Park präsent, so daß
Aigüestortes trotzdem eine der schönsten
Landschaften der Pyrenäen darstellt.
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Estany de Sant Maurici:
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 Der Ort Espot
ist der Ausgangspunkt für Wanderungen in den
östlichen Teil des Parks. Ein wenig touristisch
mutet Espot schon an, ein richtig einsames Bergdorf
ist es nicht mehr, gibt es hier doch einige Campingplätze
und andere Unterkünfte für die Besucher.
Verläßt man den Ort nach Nordwesten und folgt
dem Flußlauf des Riu Escrita, so gelangt
man direkt in den Park. Erstes Ziel ist hier der See
Estany de Sant Maurici, einer der beiden
großen Stauseen des Parks. Bei der Ankunft dort
wird man zunächst nur die Mauer sehen, durch die
der See aufgestaut wird. Dennoch ist der See sehr malerisch.
An seinem Ufer gibt es eine Hütte, in
der sich Informationen zu weiteren Wanderungen befinden.
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Portarro d'Espot:
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 Man kann
den Nationalpark in Ost-West-Richtung durchwandern, zwischen
dem Estany Llong und dem Estany de Sant Maurici muß dabei
der Portarro d'Espot überquert werden, ein 2424m hoher
Pass. Im Juli und August ist dafür gute Wanderausrüstung
ausreichend, im Juni müssen i.d.R. Schneefelder durchquert
werden. Der Weg von Ost nach West führt zunächst
an der Südseite
des Estany de Sant Maurici entlang und steigt dabei kontinuierlich
in die Höhe. Nach einer Weile teilt sich der Weg, es geht
entweder weiter am See entlang, um diesen zu umrunden, oder
aber steil in Richtung Westen hoch zum Pass. Kurz vor dem
Ziel führt der Pfad durch ein kleines, schönes
Tal, ein letzter steiler Anstieg führt nun auf den Pass.
  Oben tut sich
zur Zeit der Schneeschmelze eine unwirkliche Landschaft
auf, Schmelzwasser sammelt sich in kleinen Seen,
größere Schneefelder liegen auf der Hochebene.
Auf der Westseite bietet sich ein schöner Ausblick
auf den Estany Llong, der weit unten in tiefem Blau
leuchtet.
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Embassament de Cavallers:
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 Im Westen
kommt man vom Vall de Boí in den Nationalpark. Hier führt eine Straße bis
an den Staudamm des Embassament de Cavallers heran, zu dem
man vom Parkplatz aus hochsteigt. Die Staudämme wurden
bereits vor der Einrichtung des Nationalparks erbaut
und werden auch weiterhin zur Energieerzeugung genutzt.
Oben angelangt bietet sich ein schöner Blick über
das Wasser, ein Wasserfall ergießt sich hier in den
See und ein Wanderweg führt am Ufer entlang.
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Estany Negre:
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  Am Embassament
de Cavallers beginnt der Weg hinauf zum Estany Negre.
Der Weg folgt zunächst dem Ostufer des
Embassaments und erreicht dann ein schönes
Tal, das Pletiu de Riumalo. Es wird von einem Fluß
geteilt, über den eine
Holzbrücke führt. Mit etwas Glück kann
man hier oder auf dem weiteren Weg auch das eine oder
andere Murmeltier beobachten, häufig findet sich
eines auf einem großen Felsen und spielt Wachtposten
für die anderen des Clans. Der weitere Weg zum
Estany Negre führt am östlichen Rand
des Tals entlang, dann geht es neben dem Fluss
Barranc de les Llastres weiter bergan.
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  Beim Aufstieg zum
Estany Negre bietet sich auch ein wundervoller Blick
zurück auf das Embassament de Cavallers. Man steigt
teils über Geröll, teils über große
Felsflächen, vorbei an knorrigen Bäumen und
an kleinen Seen, in denen einige Frösche zu Hause
sind. Oben angelangt überquert man mit wenigen
Schritten den Pas de l'Osso und der Blick
fällt plötzlich ins Tal, in dem der
Estany Negre zu sehen ist. Der Weg zum Refugi
Joan Ventosa i Calvell, das direkt oberhalb des
Estany Negre gelegen ist, führt zunächst
ein paar Schritte ins Tal, wendet sich jedoch gleich
wieder gen Norden, wo man eine weitere Anhöhe
überqueren muss. Hier nun ist die große
Hütte bereits zu sehen, in der es nicht nur
Übernachtungsmöglichkeiten gibt, sondern
auch etwas warmes zu essen.
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Estany de Travessant:
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  Hat man erst einmal
das Refugium am Estany Negre erreicht, so sind es nur noch
wenige Höhenmeter, um in nördlicher Richtung
zu einer ganzen Reihe weiterer Seen zu gelangen. Beim Aufstieg
lohnt ein Blick zurück auf den Estany Negre, der entgegen
seines Namens eher Blau als Schwarz aussieht. Auf dem
ersten erklommenen Absatz befinden sich drei kleine,
namenlose Seen. Nach ein paar weiteren Metern gelangt man
an den großen Estany de Travessant, der zwischen
schneebedeckten Bergen in einer kargen Felslandschaft
liegt.
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Literatur:
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Pyrenäen-Handbuch. Michael Schuh. Reise Know-How
Verlag Peter Rump GmbH, Bielefeld, 2003.
ISBN: 3-8317-1164-X.
Pyrenäen - Frankreich, Andorra, Spanien. Tobias Büscher.
DuMont Reiseverlag, Köln, 2003. ISBN: 3-7701-6039-8.
Karten Parc Nacional d'Aiguestortes I Estany de Sant Maurici.
2 Karten, 1:25.000, Editorial Alpina.
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Links:
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Einige Photos vom Aigüestortes Nationalpark finden
sich auf den Webseiten von Philippe Queinnec.
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Anregungen, Lob & Kritik nehme ich gerne entgegen.
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