Modified: 07.05.2003

Athen ist eine der großen, alten Städte der europäischen Antike. Eine Stadt der Grabungsorte und natürlich die Heimat der Akropolis. Es gibt aber noch deutlich mehr zu sehen als alte Steine.

 

 
 
Akropolis:
 

Die Akropolis ist einer der Hügel, die sich im Gebiet der Stadt erheben. Er ist 156m hoch und 136m breit und bietet die Stellfläche für den heiligen Bezirk des antiken Athens. Besiedelt war die Akropolis offenbar bereits gegen 5000 v.Chr., doch nahm sie erst ab 800 v.Chr. die Gestalt eines reinen Tempelbezirkes an. Die wesentlichen Bauwerke, die auch heute noch zu sehen sind, sind die Propyläen, der Parthenon und das Erechtheion, alle erbaut zwischen 447 und 406 v. Christus. Die Propyläen sind das säulengetragene Eingangstor im Westen der Akropolis. Der große Tempel, der Parthenon, wurde füher von dem Berühmten Parthenon-Fries geziert, der heute in London zu sehen ist.

 

Die Akropolis ist nach wie vor beeindruckend mit ihren über zweitausend Jahre alten Bauwerken, obwohl sie bewegte Zeiten erlebt hat. Im 6. Jahrhundert wurde der Parthenon in eine Kirche umgewandelt, seit 1458 wurde er unter der Herrschaft der Türken in eine Moschee umgewandelt und das Erechtheion als Harem genutzt. Bei der Explosion einer Granate während der Belagerung durch die Venezianer wurde 1687 der Parthenon stark zerstört, acht Säulen der nördlichen Längsseite stürzten dabei um. Der Tourismus des 20. Jahrhunderts tat sein Übriges, tausende von Mitbringseln reduzierten in einem steten Fluß das noch vorhandene Material. Seit der Gründung des modernen Griechenlands ist die Akropolis eine beständige Baustelle und die Renovierungsarbeiten werden wohl nie ganz abgeschlossen sein. Schön ist übrigens nicht nur der Blick auf die Tempelruinen hier oben, von hier gibt es auch eine hervorragende Aussicht über die Stadt.

 

 
 
Kerameikos:
 

Kerameikos ist der Name jenes Ausgrabungsortes, an dessen Stelle früher die Töpfer wohnten. Unser heutiges Wort Keramik stammt von diesem Ortsnamen ab. Im Gebiet der Grabung befinden sich zwei berühmte Stadttore des antiken Athens: Das Dipylon und das Heilige Tor. Durch das Heilige Tor führte einst die Heilige Straße, auf der die Prozession der Eleusischen Mysterien schritt. Die Heilige Straße war ein schmaler Weg, der draußen vor der Stadt durch einen großen Friedhof führte. Einige sehr schöne Grabmale, die die Straße säumten, wurden ebenfalls ausgegraben, zusammen mit dem hier wachsenden Buschwerk ergeben sie einen sehr idyllischen Ort, an dem man auch vor der Gluthitze des Mittags ein wenig geschützt ist. Das Dipylon war ein breiteres Stadttor, der Weg hindurch war auch der Schauplatz der großen Panathenischen Prozession, die von hier ins Stadtzentrum zog. Zwischen beiden Toren befand sich einst das Pompeion, ein großes Gebäude mit Säulenhof, in dem die Vorbereitungen für die Prozessionen stattfanden. Der Grabungsplatz lädt ein zum Verweilen, eine schöne Vegetation ziert die alten Überreste des geschichtsträchtigen Ortes. Es gibt auch ein kleines Museum, das einen Teil der hier ausgegrabenen Gegenstände zeigt, sowohl Grabstelen als auch wundervolle Vasen finden sich dort.

 

 
 
Nationalgarten:
 

Mitten im Zentrum von Athen, direkt anschließend an den Syntagma Platz, befindet sich ein großer Park, der Nationalgarten. Als königlicher Garten von Königin Amalia im Jahre 1836 angelegt, ist er heute die zentrale Ruhestätte für gestreßte Bürger und Touristen. Es gibt einen kleinen Zoo im Park, Schildkröten laufen frei umher, und ein botanisches Museum ist in einem kleinen, klassizistischen Gebäude untergebracht. An den Nationalgartne schließt sich der Zappion-Park an, der dominiert wird von der großen Ausstellungsgelände Zappion, in dem es ein wundervolles Café mit vielen Sitzplätzen draußen gibt.

 

 
 
Nationalmuseum:
 

Nördlich des Zentrums, an der Athinas gelegen, befindet sich das griechische archäologische Museum. Hier werden all jene Fundstücke von den Grabungsorten aufbewahrt, die nicht weiter den Widrigkeiten von Wind und Wetter ausgesetzt sein sollen, also z.B. alle wertvollen Plastiken. Hier findet sich auch die goldene Maske des Agamemnon (die von Heinrich Schliemann irrtümlich so genannt wurde), inmitten der anderen mykenischen Fundstücke. Ebenso gibt es eine Sammlung von Glasgegenständen der Antike, die wundervolle Vasen und Phiolen aus buntem Glas enthält. Die größte Sammlung griechischer Kultur präsentiert sich hier, und man würde Tage brauchen, um auch nur einen halbwegs umfassenden Überblick zu bekommen. Besonders interessant ist auch der Mechanismus von Antikythera, ein Mechanismus ähnlich den Astrolabien des Mittelalters, der wohl bei Berechnungen der Zeit dienlich war. Das Wunder daran ist, daß dieser komplexe Zahnradmechanismus bereits aus dem Jahre 87 v. Chr. stammt.

 
 

 
 
andere Orte:
 

Athen ist eine Stadt zwischen den Hügeln, angeblich sind es derer sieben, was wohl stark davon abhängt, ab welcher Höhe man einen Hügel zählt. Ein Spaziergang zu diesen Hügeln ist auf jeden Fall ein schöner Ausflug, da die meisten von Parkanlagen geziert werden. Einen schönen Rundweg stellt die folgende Route dar: Von der Monastiraki-Station geht's entlang der Athinas nach Norden, ein Besuch der schönen Markthalle ist hier die Gelegenheit, ein wenig griechischen Alltag mitzubekommen. Kunstvoll zur Schau gestellte Mengen an Fleisch und Fisch und mediterranes Marktambiente bieten einen Genuß für alle Sinne. Weiter folgt man der Athinas bis zum  Nationalmuseum. Nach dem obligatorischen Besuch dort geht es auf kleinen Gassen nach Osten in Richtung des Hügels Strefi. Kurz vor dem Hügel sollte man noch den Markt auf der Kalidromiou besuchen, herrliches Obst und lebendiges Treiben sind die Schätze dieses Ortes. Auf dem Hügel selbst befindet sich ein schöner, kleiner Park, kleine Treppen und Pfade winden sich an den sehr steilen Hängen entlang bis zum Gipfel, von dem sich ein schöner Blick über die Stadt bietet.

 

Von hier folgt man der Smoleski eine Weile bergab, bis eine weitere Steigung den nächsten Hügel ankündigt, Likavittos genannt. Einige steile Treppen führen bis auf halbe Höhe des Hügels, dann folgt man am besten einem der schmalen Trampelpfade, die an den Felsen entlang führen. Nach einer anstrengenden Strecke erreicht man die Treppe, die hinauf zum Restaurant auf der Bergkuppe führt. Von oben hat man einen atemberaubenden Blick, zunächst zurück auf die am Nordosthang gelegene Likavittos Freilichtbühne, oben dann auch hinüber zur Akropolis. Es gibt übrigens auch eine Seilbahn, die von der Südseite des Berges hinaufführt. Nach einer wundervollen Rast im schattigen Restaurant und einem Besuch in der Kapelle auf dem Gipfel geht's den gewundenen Pfad an der Südseite des Berges hinunter. Zwischen hunderten von Kakteen und Agaven führt der zunächst schattenlose Weg hinunter in dichtes Buschwerk mit einigen schattigen Bänken. Unten angelangt folgt man am besten der Xanthipou und dann der Pindarou und gelangt in ein schönes Einkaufsviertel mit vielen edlen Designer-Shops, aber auch mit Supermärkten und einzelnen Cafés. Von hier trifft der Weg nach Süden auf den Nationalgarten mit dem Parlament, und man kann der Mitropoleos bis zur Kathedrale folgen. Die äußerst geschäftige Pandressou führt wieder zurück zur Monastiraki Station, dem Ausgangspunkt des Rundwegs.

 

 
 
Links:
 

Ausführliche Informationen über die Geschichte der Akropolis gibt ein  Referat von Clara Menge. Auf der Site gibt es auch eine spezielle  Seite zum Parthenon und noch viele  weitere Informationen über kulturelle Sehenswürdigkeiten in Griechenland und deren Geschichte.

Einen schönen Überblick über die Sehenswürdigkeiten von Athen gibt es auf  BorisSite.

Viele Informationen zu Athen mit ebenso vielen Bildern gibt es auf der  Atheneus-Site, hier gibt es auch eine Seite zu  Kerameikos.

Der Mechanismus von Antikythera wird von  Lars Fischinger und auch in der  Archeoworld näher beschrieben.


 
 
 Anregungen, Lob und Kritik nehme ich gerne entgegen.